Die Lunigiana
GESCHICHTE
Die Lunigiana, ein Gebiet in toskanisch-ligurischen Farbnuancen, verdankt ihren Namen dem alten Meerhafen der Stadt Luni, einer römischen Kolonie seit dem zweiten Jahrhundert v. Chr., die sich an der Mündung des Magra-Flusses befand. Das Gebiet wurde durch die Römer von der alten Bevölkerung der Ligurer-Apuaner erobert, an die die Stelen heute noch erinnern. Das sind geheimnisvolle anthropomorphe Figuren, die im Jahre 1827 in dem Dorf Zignago gefunden wurden und im Museum von Pontremoli bewundert werden können. Später, im fünften Jahrhundert kamen die Vandalen und danach folgten die Langobarden. Seit dem Ende des ersten Jahrtausends, machte die Familie der Malaspina das Gebiet den Grafen von Luni streitig und erlangte darüber die Kontrolle. Nach weiteren aufeinander folgenden Aufteilungen, wurde im Jahr 1802 die Lunigiana ein Teil der italienischen Republik, die im Entstehen war. Im Jahre 1815 wurde die alte Region zwischen dem Königreich Sardinien und den Herzogtümern Modena und Parma, und in neuerer Zeit zwischen der Toskana und Ligurien aufgeteilt.
Burgen und Dörfer
Viele historische Zeugen bereichern die natürliche Schönheit der Gegend, die sich nahe dem Meer befindet. Sie ist von herrlicher Berglandschaft des Toskanisch-Emilianischen Apennins von Nordwesten nach Südosten, und von den Apuanischen Alpen im Süden zur Küste hin umgeben. Im Mittelalter bauten die Langobarden in diesem Land Kirchen, Dörfer und ungefähr 160 Burgen zeitgleich mit dem Bau des Frankenweges. Die Straße entstand aus der Notwendigkeit, das Königreich von Pavia und die südlichen Herzogtümer ausreichend sicher zu verbinden, und die Burgen bildeten ein System von Befestigungsanlagen mit strategischer, wirtschaftlicher und kultureller Bedeutung. Hier kamen Armeen, Reisende, Pilger und Gläubige vorbei, die nach Rom, Santiago de Compostela und Jerusalem reisten. Bis in unsere Zeit gelangten die typischen Geschichten und Legenden, die mit den Burgen der Lunigiana verbunden sind: Verwicklungen, Folterungen, Gespenster und Geheimnisse. Die Burg von Fosdinovo wird noch heute von den Nachkommen der alten Familie der Malaspina mit dem mittelalterlichen Dorf bewohnt; die Burg der Malgrate in Villafranca ist ein weiteres wichtiges Lehensgut der Malaspina; im Inneren der Burg der Piagnaro in Pontremoli kann man die berühmten Stelen bewundern; die Burg der Verrucola; die Burg Castiglione del Terziere, die eine Bibliothek mit Texten, Geschichtsarchiven und Literatur der Lunigina beherbergt; die Burg Treschietto; die Burg der Malaspina in Carrara, die den Hauptsitz der Accademia di Belle Arti von Carrara beherbergt; die Burg von Castevoli; die Burg der Malaspina in Lusuolo, die das Museum der Einwanderung der Menschen aus der Toskana beherbergt; die Burg der Malaspina in Massa, eine der weiträumigsten Befestigungen der Toskana; die Festung der Brunella, die von einem botanischen Garten von großem Interesse umgeben ist und das Naturgeschichtliche Museum der Lunigiana beherbergt, und die anderen Burgen in dem Gebiet: Burg der Villa Tresana, Burg von Aghinolfi, Bastia Burg, Burg Comano, Burg Gragnola, Burg von Monti, Burg von Podenzana, Burg von Tresana, Burg der Malaspina in Terrarossa, Burg der Malnido in Villafranca. Besonders interessant ist es, die charakteristischen Dörfer zu besuchen: Ponticello, mit seinen engen Gassen und Steinhäusern und den Aufstiegen, den mittelalterlichen Turmhäusern; das ummauerte Dorf Caprigliola mit seiner einzigartigen Architektur; Filetto, ein mittelalterliches Dorf mit viereckiger Form, berühmt für seine Antiquitätenmärkte; Filattiera mit der romanischen Kirche Sorano; Mulazzo, die erste Hauptstadt eines der Lehen der Malaspina; Succisa berühmt für Steinpilze g.g.A. und Honig gU und Montereggio das Dorf der Buchhändler und Heimat für viele Veranstaltungen in Verbindung mit dem Buch.
Stelen
In dem kleinen Museum in der alten Burg der Piagnaro in Pontremoli sind die berühmten Stelen ausgestellt. Sie sind die ältesten der italienischen Halbinsel und verbergen ein geheimnisvolles Erbe der Lunigiana. Es handelt sich dabei um Skulpturen, die vermutlich aus der Zeit zwischen dem dritten Jahrtausend v. Chr. und dem sechsten Jahrhundert v. Chr. stammen, die Krieger mit Dolchen und Frauen mit sehr stilisierten Ornamenten darstellen. Die Bedeutung dieser Statuen, die aus Sandstein aus diesem Gebiet gehauen wurden, ist noch heute unbekannt. Vielleicht stellten sie Götter, Göttinnen und Helden der Zeit der antiken Stämme der Ligurer-Apuaner und Etrusker dar, die in vorrömischer und prähistorischer Zeit die Lunigiana besiedelten und immer noch ein ungelöstes Geheimnis bewahren. Sie sind gekennzeichnet durch die typische sichelförmige Form des Kopfes, die heute ein Symbol für das gesamte Gebiet der Lunigiana geworden ist.